Wollte auch mal kurz zum Thema "Lacken vs Bekleben" absenfen.
Ich habe hier in Bonn eine Firma an der Hand, bei der ich außer Garantieleistungen so ziemlich alles machen lasse. Alteingesessener Familienbetrieb, Kerngeschäft sind Unfallreparaturen, aber außer Felgenpolieren haben die so ziemlich alles drauf - und zwar in einer Qualität sowohl der Arbeit selbst als auch des Service drumherum, wie ich sie sonst noch nirgendwo auch nur annähernd erlebt habe. Sie sind nicht billig (das Angebot für die Highline-Leisten ringsherum lautet auf ca. € 350 für die Leisten, 300 fürs Lacken und nochmal 300 für die Montage), aber die preiswertesten (und vor allem die ehrlichsten, gewissenhaftesten und seriösesten), die ich kenne. Dementsprechend gut haben sie zu tun, und dementsprechend offen sagen sie einem, wieviel Sinn etwas macht oder auch nicht.
So, und von dort stammt die (von mir hier nur wertfrei weitergegebene) O-Ton-Aussage, daß man die Weichkunststofflippen unten an den Türen "nicht seriös lackieren" könne. Man kann es natürlich machen, wenn die Lippen neu und noch nie mit Wasch- oder Pflegemitteln in Kontakt gekommen sind (das Zeug kriecht in die Poren, die dann von der Farbe überlagert werden. Bei Wärme dehnen sich die Pflegemittel-Rückstände in den Poren dann wieder aus, und plötzlich hat das Auto an der Stelle Gänsehaut oder auch Lackabplatzer. Das gilt aber generell für offenporige, also nicht ab Werk grundierte Teile). Dann mit gaaanz viel Weichmacher grundieren und ebenso lacken.
Ich will hier nicht in Abrede stellen, daß es grundsätzlich möglich ist, gut aussieht und auch eine Weile hält. Da ich selbst kein Lackierer bin, würde ich auch nie mit jemandem diskutieren, der vom Thema Ahnung hat. Aber trotzdem wollte ich mal die Aussage eines sehr kompetenten und vertrauenswürdigen Fachmanns (der ja auch Geld verdienen will und muß, mir also nicht aus Spaß irgendwas ausredet) in den Ring werfen. Wenn's also keinen unverhältnismäßigen Mehraufwand bedeutet, würde ich hier auch zu Folien greifen.
Hoffe, niemandem zu nahe getreten zu sein.
