Hi!
Ich schreib dir einfach mal ein paar Dinge auf, die ich aus meiner langjährigen Erfahrung heraus sagen kann. Ich muss allerdings dazu sagen, dass diese Erfahrungen nicht ausschließlich auf den Passat B6 bezogen sind, sondern eher allgemein auf alle Fahrzeuge mit denen ich mich bisher so befasst habe...
Unterschiede zwischen einem US-Fahrzeug und einem für den deutschen Markt könnte es geben bei:
- Modellbezeichnung (Rabitt statt Golf, immer Jetta statt Vento oder Bora)
- Kombiinstrument (Meilen statt km/h), ggf. doppelte Skala
- Temperaturanzeigen in Grad Fahrenheit statt Grad Celsius
- Verbrauchsanzeige in Gallonen statt Litern
- Menüanzeigen und Navigationshinweise auf Englisch statt Deutsch
- Navigations CD/DVD mit Kartenmaterial für den falschen Kontinent
- andere Sondermodelle
- andere Lackfarben
- Seitenmarkierungsleuchten in den US-Fahrzeugen, die es in Deutschland ab Werk nicht gibt
- glimmende Blinker als Standlicht in den USA (aktuell meist Softwareeinstellung)
- andere Rückleuchten mit Blink-Stopplicht-Funktion (roter Blinker) und möglicherweise ohne integrierten Reflektor
- Front- und Heckschürze in anderem Design (in den USA zusätzlich oft massiver, da Parkrempler ohne Strukturschäden überstanden werden müssen)
- Xenon (HID) ab Werk dank fehlender Vorschriften oft ohne automatische Leuchtweitenregulierung und Scheinwerferreinigungsanlage
- manchmal ist Xenon für einige Modelle ab Werk nichtmal für Geld und gute Worte ab Werk zu bestellen (US-R32)
- andere Ablagen (z.B. Cupholder, etc.), bis hin zu komplett anderen Mittelkonsolen
- keine Nummernschildaussparung in der Frontschürze
- kleine Nummernschildaussparung hinten - oft daher andere Heckklappe
- anderes Gurtwarnsystem und Warntöne
- Airbagsystem -> in der US-Version wurde/wird oftmals ein unangeschnallter Passagier "berücksichtigt"
- ggf. anderes Gurtsystem (keine automatischen 3-Punkt Gurte oder nicht auf allen Plätzen)
- die Paniktaste am US-Schlüssel (zur Auslösung des Vollalarms auf Knopfdruck am Schlüssel) fehlt am deutschen Schlüssel komplett
- andere Sirenen und Töne der Diebstahlwarnanlage
- andere Radiosysteme mit unterschiedlichen Frequenzbändern (in den USA gibt es im UKW Bereich andere Zwischenschritte und diese ungeraden Sprünge machen den sauberen UKW-Empfang auf unserem Kontinent meist schwierig)
- Modellpflege (Facelift sichtbar oder "unter der Haube") kommt auf dem US-Markt meist deutlich verspätet an - wenn überhaupt
- die Funkfernbedienung arbeitet mit anderen Frequenzen als hier in Deutschland
- Unterschiede der Ausstattungsvarianten sind möglich (ein Highline muss hier nicht zwingend die selben Dinge an Bord haben wie drüben und umgekehrt, es gibt andere Felgen, usw.)
- andere Farben und Kombinationen bei der Innenausstattung angelehnt an landestypische Käufergeschmäcker, oder andere/zusätzliche Dekorleisten
- die Wertigkeit und Verarbeitung der im Innenraum verwendeten Materialien unterscheidet sich (in D meist deutlich hochwertiger)
- Rostschutz wird für den US-Markt oft nicht so sehr hoch angesetzt
- in den USA ist die Motorenpalette meist weitaus kleiner -> es werden häufig nur großvolumige Benziner angeboten und nur selten mal ein Diesel
- andere Abgasnormen
- unterschiedliche Abstimmung von Motor und Getriebe auf die landestypische Käuferschicht und Gegebenheiten
- in den USA werden meist sowieso nur Automatikfahrzeuge und kaum mal ein Handschalter verkauft
- die Auslegung der Bremsanlage kann in den USA dank Speedlimit auf den Highways deutlich anders ausfallen (manchmal selbst in der Mittelklasse noch Trommelbremsen hinten)
- das Fahrwerk ist drüben meist weicher und gefühlt unsportlicher angestimmt als es der "sportliche deutsche Fahrer" gewohnt ist
- auch kann das Fahrwerk einfacher aufgebaut sein, da es in den USA eigentlich nie Vmax auf nem Highway erleben dürfte und es die meiste Zeit sowieso nur geradeaus geht und kaum mal ne enge kurvige Landstraße dabei ist
- die Innenverkleidung der Beifahrerseite weist oftmals einen zusätzlichen Zentralverriegelungsschalter auf
- keine Nebelschlussleuchte bei US-Fahrzeugen
- Bordbuch, etc. in Englisch statt Deutsch
- einen Schriftzug "Objects in the..." gibt es in unseren Außenspiegeln zum Glück auch nicht

- die Abstimmung der Klimaanlage kann anders sein als hier in unseren Breiten
- "Chripen" beim Ver- oder Entriegeln (in D nicht zulässig und aktuell meist nur noch ne Softwaregeschichte)
- der Kühlergrill kann anders sein als bei uns -> das kann man aber auch zum generellen Außendesign zählen
- es kann vorkommen, dass im US-Fahrzeug für uns absolut untypische Glühlampentypen verwendet werden (Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung)
- überall Warnhinweise und Aufkleber im US-Car :lol:
- evtl. keine Werksgarantie über 2 Jahre, da es für den US-Markt andere Gesetze gibt
- möglicherweise keine Kulanz hier in Deutschland für ein amerikanisches Fahrzeug und keine Informationen über evtl. Rückrufaktionen
Generell gilt, man sollte sich über jedes Fahrzeug genau informieren und dann genauestens vergleichen, um die Unterschiede zu erkennen. Meist sind die Fahrzeuge drüben ja bereits im Prospekt deutlich günstiger als hier und irgendwo muss der Preis ja herkommen

- rechnet man dann noch die Importkosten und die Kosten einer Zulassung dieses Fahrzeugs inklusive allen erforderlichen Umbauten hinzu, so wird der von dir gezahlte Preis schon gut hinkommen. Natürlich ist das Ganze auch immer abhängig von der Laufleistung. Wenn du mit dem Auto glücklich bist, dann spricht doch nichts dagegen -oder?