Tja,
ich persönlich kann da den Mitsubishi Galant der letzten Serie mit dem Passat vergleichen. Ich habe vorher den 2.0 GLS Automatik aus dem Jahre 1998 gefahren. Das war noch einer mit der alten Automatik, kurz darauf gab es auch einen mit Tiptronic.
Da wären wir beim ersten Punkt. Die Tiptronik von Mitsubishi hat im Vergleich zur VW Tiptronic nicht die üblichen 4-3-2 Begrenzungs-Stufen, da sahen die Schaltmöglichkeiten so aus:
P
R
N +
D--o
-
Bei VW sieht das so aus:
R
R
N +
D--o
4 -
3
2
Das ist kein wirklich schlimmes Manko, da beide Automaten über eine intelligente Steuerung verfügen, die Berge erkennen und früher runter oder raufschalten. Hintergrund ist das grundsätzlich Problem einer Automatik, daß es bei Steigungen nicht stur nach Drehzahl einfach hochschalten darf, sondern den kleineren Gang wegen der höheren Last länger drin lassen muß. Bei älteren nicht mitdenkenden Automaten mußte der Fahrer dann den Hebel von D auf 4, 3 oder 2 stellen. Die eingestellte Zahl repräsentierte die höchstmögliche Schaltstufe, die das Automatikgetriebe fortan nehmen durfte. Mitubishi hat darauf komplett verzichtet und voll auf die intelligente Steuerung gesetzt. Wenn der Fahrer dann noch manuell eingreifen wollte, mußte er im Tiptronic Modus alles selber machen. VW hat diese Begrenzerstufen erhalten, was ich sehr gut finde, denn man kommt schon mal in eine Situation, wo man das hochschalten in den 5. Gang vermeiden möchte, ohne gleich die komplette Automatik auf manuell zu schalten.
Der nächste Punkt war die Climatronic. Der Galant besaß zwar eine, die konnte man aber nur müde belächeln. Ich mußte sie auf 25 Grad stellen, damit es im Innenraum normale Temperatur hatte. Bei Klimaanlagenbetrieb bließ es immer irgendwie zu kalt. Aber noch schlimmer: Umso länger die Fahrt dauerte, umso kälter wurde es und man mußte raufregeln. Am Ende einer langen Fahrt stand die CT oft auf 30 Grad! Das war leider kein alleiniges Problem von mir, sondern von allen. Der Grund war der Tempsensor, der irgendwie ungünstig verbaut war in der Nähe des Radios und dem es nach und nach immer wärmer wurde. Jedenfalls mußte man an der CT des Galant pausenlos nachregeln. Beim Passat schalte ich maximal zwischen 21 und 22 Grad hin und her und muß mich sonst um nix kümmern.
Ärgerlich beim Galant war die Rostvorsorge. Besonders die hinteren Radläufe gammelten schon in jungen Jahren. Meine fingen schon im Alter von 7 Jahren an und sahen im Alter von 8 Jahren so aus:
Leider auch kein Einzelfall, sondern ein übliches Problem. Grund waren die Doppelbleche, die einfach nur an 5 Stellen verschweißt waren und wo das Wasser dazwischen konnte.
Nächstes Problem meines Mitsubishis waren unterdimensionierte Bremsscheiben. Ich konnte bei dem 1,3 Tonnen Auto 14" Räder drauf machen! Da hat man in einem Facelift dann korrigiert, aber für die Besitzer davor gab es keine Lösung, außer schonend zu fahren. Ich habe meinen mit 45.000 km auf der Uhr gekauft, 2,3 Jahre alt. In gewohnt sportlicher Fahrweise weitergefahren wie den Vorgänger fingen die Scheiben schnell an zu rubbeln. Die Werkstatt wollte sie abdrehen und mußte feststellen: Geht nicht, sind schon abgedreht. Für schnelle Autobahnfahrt ein großes Risiko. Ein paar starke Bremsmanöver und die Scheiben kann man wegschmeißen. Ich habe mir eine bremsschonende Fahrweise angewöhnen müssen. Wenn möglich, nie länger als 1 Sekunde auf der Bremse bleiben, immer wieder Luft zum abkühlen geben. Damit habe ich die Folgebremsscheiben 100.000 km weit gefahren. Diese Bremsweise nutze ich auch beim Passat, so halten die Scheiben vermutlich ewig.
Andere Mängel waren relativ schnell nachlassende Hydrostößel (bei ca. 90.000) und ein blechernes Resonanzvibrieren bei irgendeiner Drehzahl.
Aber es gibt auch Dinge, die beim Passat schlechter sind:
Das erste negative, was mir auffiel war der mangelnde Stauraum. Ich hatte unter der Mittelarmlehne ein Fach, wo man so um die 15 CDs mit normaler Hülle reinbekam. Beim Passat passt da gar keine rein. Der Deckel des Fachs war auch noch aufzumachen und legte eine kleine Ablage frei, die ich immer mit Bonbons füllte. Ich konnte die Ablage auch nach hinten klappen und dann hatten die Passagiere auf dem Rücksitz 2 Flaschenhalter. Dann noch das Fach, wo beim 3BG Passat die Getränkehalter vorne sind. Da sind ja einfach 2 Rundungen auf dem Tunnel. Beim Galant war das Fach dort größer und rechteckig und man konnte bei Bedarf kleine Verstrebungen zur Flaschenhalterung ausklappen. So hatte man viel Stauraum, auch das Handschuhfach gab viel mehr her. Ich hatte dort zig CDs, das Boardbuch und jede Menge Kram. Das erste, was ich beim Passat machen mußte, war die CDs aus den Hüllen zu nehmen und in eine kleine CD Tasche zu tun. Auch die Seitentaschen im Galant waren tiefer un größer, aber sie hatten einen Nachteil: sie waren hart! Alles was darin lag, klappterte wie blöde rum.
Dafür sind im Passat im Kofferraum bessere Staufächer für Sanikasten und Werkzeug und ich habe dort sogar eine Flasche Kühlwasser für alle Fälle mit reingequetscht. Der Kofferaum ist so immer fein aufgeräumt. Beim Galant gabs nur die Reserveradmulde und seitlich ein paar Haltegummis.
Dann waren beim Galant die serienmäßigen Lautsprecher wesentlich besser. Ich hatte vorne in den Türen 2 Stück die so an die 30 cm groß waren und hinten in der Hutablage auch. Das war Serienausstattung und hatte einen ordentlichen Bums. Wem das nicht reichte, der konnte in die schon vorbereitete Halterung noch eine Baßröhre schrauben. Die origninal VW Quäker wirkten da schon erstmal recht spärlich, aber man kann nicht alles haben.
Interessant am Galant fand ich den Verbrauch. Der lag nämlich fast immer so um die 10 l/100km, egal ob Klima an oder aus, sportlich schnell oder langsame Fahrt. In der Hinsicht war man eigentlich vor Überraschungen gefeit.
Vielleicht fällt mir noch was ein, dann mache ich ein EDIT.
Grüße,
Heiko