Das Ende des freien Internets

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Wer glaub der Titel sei dramatisch gewählt, sollte sich mal etwas genauer mit dem Thema auseinandersetzen.

Das Gesetz zum Einrichten von Netzssperren soll Morgen beschlossen werden. Dabei wurde in den letzten Wochen immer wieder der scheinheilige "Schutz vor Kindesmissbrauch" bzw. dem "Ausschließlichen Sperren von Kinderpornoseiten" als alleiniger Grund für einen Massiven Grundrechteeingriff und Einrichtung einer Internetzensur in Deutschland angeführt.

Warum "Zensur" und nicht "Schutz der Kinder"?
Deutschland möchte ein Rechtsstaat sein. In einem Rechtsstaat steht jedem Bürger der Rechtsweg zu. Der Gesetzesentwurf schließt dieses aber aus und macht das BKA zum Kläger, Richter und Vollstrecker in einem, indem es dem BKA allein das Recht einräumt, zu bestimmen welche Seiten gesperrt werden und welche nicht. Diese Liste ist dann auch noch Geheim, so dass sie außer den wenigen Unterwiesenen Leuten bei den großen Providern, welche die Sperrung technisch umsetzen werden (und dem BKA), keiner zu Gesicht bekommt. Es gibt kein Kontrollorgan, welches die Verhältnismäßigkeit prüft.

Heise berichtet umfassend darüber:
http://www.heise.de/newsticker/Kinderpo ... ung/136485

Die Provider sollen die Zugriffe auf die gesperrten Seiten speichern und diese Daten dann an die Ermittlungsbehörden weitergeben:
http://www.heise.de/newsticker/Kinderpo ... ung/136450

Der Verein von "Missbrauchsopfern gegen Internetsperren" führt zahlreiche Gründe an, warum solche Sperren 1. nicht vor Missbrauch schützen; 2. die Opfer erneut demütigen; 3. leicht zu umgehen sind; 4. immer zahlreiche legale (aber offenbar unbequeme) Inhalte blockieren.
http://mogis.wordpress.com/

Und die Krönung des Ganzen ist, dass keine vernünftige Disskussion über das Thema geführt werden kann, da die breite Masse überhaupt keine Ahnung hat, was Kinderpornos überhaupt sind. Ich habe sowas auch noch nie gesehen (und ehrlich gesagt auch kein Bedürfnis dies zu sehen), nur wie soll man sich ein Urteil über etwas bilden, was man nie gesehen hat? Da wird in der Zeitung mal ein schreckliches Bild veröffentlicht um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Und das soll einen objektiven Eindruck geben? Würdet ihr, nachdem ihr dieses Bild gesehen habt Dresden mal einen Besuch abstatten um die Stadt zu sehen? Sicher nicht, und doch ist ein ein Bild aus Dresden. Zählen Bilder von Kindern in Unterwäsche schon als kinderporno und sollten gesperrt werden? Dann sofort otto.de sperren. Oder Nacktbilder? Der Film "Baader Meinhof Komplex" z.B. zeigt sogar primäre Geschlechtsorgane von Kindern! Oder eindeutige Posen erst? Oder erst sexuelle Handlungen? Wo ist da der Missbrauch? Sex unter Kindern ist nicht zwangsläufig Missbrauch - es gibt 11 oder 12-jährige die schwanger sind, ohne dass da je ein Erwachsener was damit zu tun hatte. Läuft dabei dann eine Kamera ist es Missbrauch? Porno ja, aber Mißbrauch? Bilder in Unterwäsche oder auch nackt sind auch nicht zwangsläuflig Missbrauch. In den USA wurden Jugendliche wegen Verbreitung von Kinderpornografie angeklagt, weil sie Nacktbilder von sich angefertigt haben und diese in der Klasse verteilten - alles im Namen des "Schutzes vor Kindesmissbrauchs" und der Bekämfung von Kinderpronografie. (Link, englisch)
Liest man sich die Berichte über Analysen von Sperrlisten aus anderen Ländern durch, wird ganz schnell klar, dass meinst weniger als 1% der gesperrten Inhalte wirklich Kinderpornografisches Material enthalten. Der Großteil (über 80%) ist völlig legaler Inhalt. Der Rest ist entweder schon abgeschaltet oder bestenfalls zweifelhafter aber nicht zwangsläufig illegaler Inhalt. Und im Zweifel doch immer FÜR den Angeklagten, oder?

Eine offene und sachliche Diskussion schein nahezu unmöglich. Selbst Betreiber von Seiten, welche auf andere Seiten verlinken, welche wiederum auf wikileaks verlinken, auf welcher widerum die Listen mit gesperrten Inhalten zu finden sind (und dann auch teilweise auf Kinderpornografisches Material verlinken) sind nicht mehr sicher.
http://www.heise.de/newsticker/Gericht- ... ung/135461

Auch sehr interessant der unhaltbare Vorwand diese Sperren nur deswegen einzuführen, weil man die Kinderpornografie im Ausland nicht so ohne weiteres Verfolgen könne: Blödsinn!
http://mogis.wordpress.com/2009/04/20/k ... rf-fertig/
Und man bedenke, das scheiben direkt Betroffene!
http://www.zeit.de/online/2009/17/netzs ... uch?page=1

Weitere Links:
http://www.mmnews.de/index.php/20090416 ... uhrer.html
http://www.steinhoefel.de/blog/2009/04/ ... hrers.html


Ich finde diese naiv-ignorannte Masche der Frau Von der Leyen eine Schande, denn entweder ist sie wirklich so naiv und glaubt damit etwas zu bewirken, oder, und das ist wahrscheinlicher, ist sie sich sehr wohl bewusst, das damit die Möglichkeit der Zensur des Internets alle Tore geöffnet werden. Nachdem der Überwachungsstaat in den USA, China und anderen Ländern bereits vorgelebt wird, folgt Deutschland diesen Negativbeispielen mit großen Schritten. Nach der Vorratsdatenspeicherung jetzt die Internetzensur und durch die einhergehende Überwachung auch die Kriminalisierung Millionen Netzbenutzer, die evtl. mal irgendwo einen Link anklicken der seit kurzem (oder längerem) auf der geheimen Zensurliste des BKAs steht ohne je die Möglichkeit zu haben, sich vorher über Erlaubtes und Unerlaubtes zu informieren? Und ja, klickt man irgendwo einen Link an, dessen Inhalt man nicht kennen kann, und dieser steht auf der BKA Liste wird dieser Zugriffsversuch gespeichert und übermittelt.

Wer sich auf den (wenigen) hier aufgeführten Links etwas umgesehen hat und jetzt immer noch glaubt "alles nur Panikmache" und "die armen Kinder", der sollte endlich mal aufwachen um zu sehen, was hier wirklich abgeht. Versteht mich nicht falsch: Der Missbrauch eines Kindes ist eine furchtbare Tat und muss bestraft werden. Dafür gibt es aber schon zahlreiche Gesetze, welche diese Bestrafung ermöglichen. Allerdings müssen dazu die Täter ermittelt werden. Aber wozu sollte man sich diese Mühe machen, wenn man doch problemlos auch andere Kriminalisieren kann?!

Wo soll das noch hinführen? Vollständige staatliche Kontrolle der "freien" Meinungsäußerung?! Hatten wir das nicht schonmal? Damals, in den 1930er Jahren? Muss ich mich jetzt auch vor Überwachung oder gar einer Hausdurchsuchung fürchtern, nur weil ich mich mit dem Thema beschäftigt meine Meinung dazu geäußert habe?
Ich denke allerdings, hier öffenlich mein Missfallen über das enorme Außmaß der geplanten Internetzensur zu äußern ist das geringste was ich tun kann. Und da wir alle hier das Internet nutzen, geht es uns auch alle an!

:pissedoff:
 
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Blackbeast

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Das schlimme daran ist das die Leute die Links dann getarnt als email verschicken und du als ahnungsloser dann so eine mail öffnest und auf solchen Seiten landest ,denn ich bin davon überzeugt bei den Betreibern solcher Seiten rauchen schon die Köpfe wie sie die Kontrolle umgehen können und somit der ganze Schwachsinn für die Katz war!

Irgendwann kommt dann noch das du wie in den USA mit Foto als Leser solcher Seiten veröffentlicht wirst!

Fazit....die DDR erlebt im Westen ihre Auferstehung!!!!
 
  • Das Ende des freien Internets Beitrag #3
Tom

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Die ach so gerne angeführten Argumente für die einführung der Sperrung sind nicht haltbar und teilweise gar absurd. Das wird in diesem Artikel sehr deutlich:
http://www.heise.de/ct/Die-Argumente-fu ... kel/135867

ct schrieb:
Sie will das Bundeskriminalamt (BKA) ermächtigen, ermittelte Kinderporno-Seiten unmittelbar durch Eintrag in eine Liste sperren zu lassen, die werktäglich an Provider übermittelt wird.
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Dieses Vorgehen scheint auf den ersten Blick in Ordnung, schließlich darf die Polizei zur Gefahrenabwehr ohne richterliche Anordnung tätig werden. Doch normalerweise muss danach eine Prüfung stattfinden, die im Falle der Internet-Sperren nicht vorgesehen ist. Im Gegenteil: Da die Liste Links auf Kinderpornografie enthält, muss sie geheim bleiben. Weder Privatpersonen noch Verbraucherschützer oder Journalisten dürfen nach gesperrten Seiten suchen oder die Rechtmäßigkeit einer Sperrung überprüfen.
...
Ein derart undurchsichtiger, unkontrollierbarer Mechanismus ist bedenklich, weil die Sperrmaßnahmen Grundrechte wie Informationsfreiheit und allgemeine Persönlichkeitsrechte berühren.
Keine Überprüfung der Rechtmäßigkeit gibt dem BKA freie Hand zu sperren, was auch immer ihm oder der Regierung und/oder Lobbyisten nicht passt.

Argument: Deutlicher Anstieg bei der Verbreitung von Bildern und Videos, die den sexuellen Missbrauch von Kindern darstellen
ct schrieb:
Ministerin von der Leyen nennt stets dieselben angeblichen Fakten, um die Dringlichkeit ihres Vorhabens zu belegen. Danach habe das BKA ... von 2006 auf 2007 einen Zuwachs von 111 Prozent festgestellt. Diese Information klingt brisant, doch beruht sie vornehmlich auf einer falschen Interpretation der BKA-Statistik durch das Bundesfamilienministerium.
...
Dabei geht es aber lediglich um die Menge der eingeleiteten Ermittlungsverfahren und nicht etwa wie dargestellt um Verurteilungen.
Eine Statistik so zu interpretieren, dass sie das wiederspiegelt was man gern hätte ist nicht schwer. Und viele Glauben es einem, denn Zahlen sind Fakten. ...man muss nur ein paar weitere entscheidende Fakten außen vor lassen und schon passt das. :eek:hmygod:
In der Zitierten BKA Statistik, die einen Zuwachs bei den Ermittlungsverfahren von 111 Prozent (von 2936 auf 6206 Fälle) von 2006 auf 2007 belegt, sind auch die Verfahren teilweise mit eingeflossen, welche im Zuge der "Operation Himmel" eingeleitet wurden, wo auf einmal 12.000 Verfahren eröffnet wurden - anhand von Zugriffen auf einen Server mit Kinderpornografie. Ein Großteil dieser Verfahren wurde mangels Verdacht (nicht etwa mangels Beweisen, schon mangels Verdacht!) von den zuständigen Staatsanwaltschaften wieder eingestellt. Doch auch das wird der Bevölkerung vom Frau von der Leyens vorenthalten. Wäre ja auch Kontraproduktiv für die ohnehin schon schwache Argumentation.


Argument: Finanzieller Schaden für die Erzeuger und Anbieter
ct schrieb:
Das Familienministerium verwies auf die Aussage eines Experten von jugendschutz.net. Dieser habe in der Anhörung des Unterausschusses Neue Medien am 12. Februar 2009 geschätzt, „dass wir bis zu 70 oder 80 Prozent der potenziellen Täter durch die Stoppmeldung abhalten können“. Die Zugangserschwerung werde folglich potenzielle Täter treffen „und sich demzufolge auch finanziell auf die Anbieter kinderpornografischer Inhalte auswirken“, gab sich Sprecher Flosdorff überzeugt.
Eine Aussage ohne jegliche Belege. Ein Großteil des Materials wird eh nicht über Webseiten verbreitet sondern über Tauschbörsen, das Usenet, Newsgroups, Chaträumen oder gar auf dem Postweg per DVD.
ct schrieb:
Der spezialisierte Kriminalbeamte [des Landeskriminalamts Niedersachsen] stößt hingegen gelegentlich auf neues, professionell erstelltes Material. In der Masse der Fälle, die ihm vorliegen, erwiesen sich die Beschuldigten jedoch als „Jäger und Sammler“, die altes Material angehäuft haben. Auch diese Gruppe der Pädokriminellen bedient sich nicht im Web, sondern in den anderen genannten Diensten. Es bleibt also unklar, wo sich der „Sumpf“ befindet, der durch Web-Sperren finanziell ausgetrocknet werden soll.
...
Die Jugendschützerin und Medienwissenschaftlerin Dr. Korinna Kuhnen analysiert in ihrem Buch „Kinderpornografie und Internet“ sehr sachlich dieses kriminelle Phänomen. Ihrer Beobachtung zufolge exponiert sich die kommerzielle Kinderpornoszene nicht im Web, sondern entzieht sich der Verfolgung durch zunehmende Abschottung. Von offener Präsenz des einschlägigen Materials für Außenstehende könne längst keine Rede mehr sein. Nur bei „klarer Intention dürfte es für die Täter möglich sein, fündig zu werden.“
Man will mit Sperren den "Gelegenheitstäter" davon abhalten an entsprechendes Material zu kommen, was ohnehin nicht einfach so aufzutreiben zu scheint. Auch gibt es offenbar keine konkreten Hinweise auf eine Kinderpornoindustrie. Damit sind gleich 2 weiter Argumente zumindest in Frage gestellt, ohne das die Ministerin darauf eine plausible Antwort hat.

Argument: Erfolg in den skandinavischen Ländern
ct schrieb:
In Schweden etwa würden täglich durchschnittlich 50 000 Klicks auf Kinderporno-Seiten verhindert, behauptet von der Leyen oft.

Das bringt Michael Rotert, den Vorstandsvorsitzenden des Verbands der deutschen Internetwirtschaft (eco), auf die Palme. Auch diese Aussagen seien völlig unbewiesen in den Raum gestellt: „Es gibt keinerlei statistisches Material, das besagt, welcher Art diese Klicks sind. Das war eine unserer Forderungen, dass das untersucht wird, wenn man hier eine gesetzliche Regelung schafft.“ Man müsse sich die Frage stellen, welche Qualität diese Klicks auf Kinderpornografie hätten. „Der größte Teil dieser Klicks, die dort gezählt werden, sind die vielen Suchmaschinen“, hält Rotert – ebenfalls unbewiesen – dagegen.

Fakt ist: Es gibt keine belastbaren Zahlen zur Erfolgsquote aus den skandinavischen Ländern.
Die Zahlen klingen schön hoch, lassen aber völlig vermissen ob es sich dabei um Pageimpressions (Seitenaufrufe) oder individuelle Besucher handelt und wieviele dieser "Klicks" von (automatisierten) Webcrawlern der Suchmaschinen stammen. Ganz zu schweigen davon, dass es keine Belege für diese Zahlen gibt.

Argument: Verfolgung und Abschaltung der Inhalte im Ausland ist schwierig
ct schrieb:
...Die Kinderschutzorganisation Carechild machte Jüngst ein aufschlussreiches Experiment. Sie verwendete dazu 20 Adressen aus der im Netz aufgetauchten dänischen Sperrliste. 17 der Seiten waren in den USA gehostet, jeweils eine in den Niederlanden, Südkorea und England. Carechild schrieb an die Abuse-Mail-Adressen der Hostingprovider und bat um Entfernung der Inhalte. Das Ergebnis: acht US-amerikanische Provider haben die Domains innerhalb der ersten drei Stunden nach Versand der Mitteilung abgeschaltet. Innerhalb eines Tages waren 16 Adressen nicht mehr erreichbar, bei drei Websites teilte der jeweilige Provider laut Carechild glaubhaft mit, dass die Inhalte nach augenscheinlicher Prüfung keine Gesetze verletzen oder der Betreiber für die abgebildeten Personen entsprechende Altersnachweise vorlegen konnte.

Geht man davon aus, dass die Inhalte zuvor längere Zeit auf der Sperrliste standen, führt dieses Experiment die Argumentation des Familienministeriums ad absurdum: Die dänischen Strafverfolgungsbehörden setzten anscheinend illegale Inhalte lieber auf eine Sperrliste, als sich darum zu bemühen, sie aus dem Netz zu verbannen. So sind die Inhalte für den unbedarften Teil der Bevölkerung vielleicht nicht mehr sichtbar, aber für die Pädokriminellen umso besser und länger.
Es wird also lieber gesperrt als Verfolgt. Dabei ist eine Verfolgung meistens problemlos möglich wie u.a. auch dieser Artikel belegt: http://mogis.wordpress.com/2009/04/20/k ... rf-fertig/

Argument: Zufallsfinder werden "angefixt"
ct schrieb:
Die Beispiele aus Skandinavien zeigen, dass die Sperren schädlich sein können: Wenn nämlich Server zwar auf der Liste landen, sich aber niemand die Mühe macht, sie vom Netz zu nehmen. Mit „aus den Augen, aus dem Sinn“ ist den Kindern nicht geholfen. Ebenso wenig kann es die Ministerin ernst mit der Behauptung meinen, Zufallsfinder, die im Web über Kinderpornos stolpern, würden „angefixt“. Schließlich geht es hier um eine sexuelle Veranlagung und nicht um Drogenkonsum.
Ein weiteres, völlig absurdes Argument.

Sperrung weitere Inhalte
ct schrieb:
Und in Deutschland stehen die Interessensgruppen bereits in den Startlöchern. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Musikindustrie, hakte sich sogleich bei der Ministerin ein: „Der Vorstoß der Familienministerin zum Verbot von Kinderpornografie im Internet ist ein richtiges Signal. Es geht um gesellschaftlich gewünschte Regulierung im Internet, dazu gehört auch der Schutz des geistigen Eigentums.“ Das ist die mühsam verklausulierte Forderung, unliebsame P2P-Linkseiten auf die Sperrliste zu hieven.

Längst wurden sogar Forderungen laut, nach denen auf die Liste auch gewaltverherrlichende Inhalte und Glücksspielangebote gehören. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch radikale politische Aussagen ausgeblendet werden sollen. Dann fehlt nur noch ein Gesetz, das jedes Umgehen der technischen Sperre unter Strafe stellt, und die Machthabenden hätten ein perfektes Zensurwerkzeug.
Und genau das wird auch das Ziel des Ganzen sein: Ein Zensurwerkzeug. Anders lässt sich die absurde und unhaltbare Argumentation der Ministerin fast nicht erklären. Vielleicht noch mit extremer Naivität - aber das ist genauso gefährlich.



Blackbeast schrieb:
Das schlimme daran ist das die Leute die Links dann getarnt als email verschicken und du als ahnungsloser dann so eine mail öffnest und auf solchen Seiten landest ,denn ich bin davon überzeugt bei den Betreibern solcher Seiten rauchen schon die Köpfe wie sie die Kontrolle umgehen können und somit der ganze Schwachsinn für die Katz war!

Irgendwann kommt dann noch das du wie in den USA mit Foto als Leser solcher Seiten veröffentlicht wirst!

Fazit....die DDR erlebt im Westen ihre Auferstehung!!!!
Die Leute, die solche Inhalte verbreiten sind derartigen Gesetzen bereits um Jahre voraus. Ich habe neulich einen Artikel gelesen in dem erklärt war, welche technischen Maßnahmen verwedet werden, um Inhalte im Web anzubieten. In Kurzform stellt sich das etwa so dar: Die Besten Köpfe der Fälscher-, Hacker- und Webmasterguilde haben sich zusammengetan um Wege zu finden, wie sie die Inhalte am Besten verbreiten können. Dazu werden zunächst Server angemietet - mit gefälschten Personalien und gestohlenen Kreditkartendaten. Die Provider haben meist keine Möglichkeit, die Daten zu prüfen und Zahlungen erhalten sie ja für die Server. Dann wird zwischen Portalen (Proxies) ohne Inhalte und den eigentlichen Inhaltsservern unterschieden. Die Proxies sind in der ganzen Welt verteilt und haben eigentlich keinen Inhalt, nur hohen Datentransfer. Der "Kunde" greift auf diese Proxies zu. Der Proxy wiederum baut eine verschlüsselte Verbindung zu den Inhaltsservern auf. Diese sind mit verschlüsselten Partitionen so konfiguriert, dass dieser sich abschaltet, sobald jemand versucht sich darauf einzuloggen oder über eine andere als die definierte, verschlüsselte Verbindung darauf zuzugreifen. Somit können nur definierte Proxy-Server auf die eigentlichen Inhalte zugreifen, jeglicher andere Zugriff führt zum sperren der verschlüsselten Partition, welche ohne Passwort und richtigen Schlüssel nicht wieder entschlüsselt werden kann. Somit ist dann nur unverwertbarer Datenmüll drauf. Ein Beweis der Inhalte ist nicht möglich. Auf den Proxy-Servern sind auch keine Inhalte und nach außen ist nur der Proxy sichtbar. Die Inhaltsserver bleiben im Verborgenen. Und da die Verbindung zwischen Proxy und Inhaltsserver verschlüsselt ist, kann auch nicht Anhand des Datenverkehrs auf den Inhalt geschlossen werden. Und wo stehen diese Inhaltsserver? Zum Teil in Deutschland, da die deutschen Server recht kostengünstig sind und eine gute Verfügbarkeit haben.
Und damit haben wir die Kinder jetzt wie geschützt? Richtig: garnicht!

Die Netzsperren sind der falsche Ansatz zum Schutz vor Kindesmissbrauch und haben offenbar einen ganz anderen Hintergrund!
 
  • Das Ende des freien Internets Beitrag #4
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Passat-B6

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Tom schrieb:
Wo soll das noch hinführen? Vollständige staatliche Kontrolle der "freien" Meinungsäußerung?! Hatten wir das nicht schonmal? Damals, in den 1930er Jahren? Muss ich mich jetzt auch vor Überwachung oder gar einer Hausdurchsuchung fürchtern, nur weil ich mich mit dem Thema beschäftigt meine Meinung dazu geäußert habe?
Ich denke allerdings, hier öffenlich mein Missfallen über das enorme Außmaß der geplanten Internetzensur zu äußern ist das geringste was ich tun kann. Und da wir alle hier das Internet nutzen, geht es uns auch alle an!
Das ist doch nur die Spitze des Eisberges. Wenn Dich sowas wirklich stört, dann ist das reichlich spät. Die totale Datenerfassung ist doch schon längst im vollen Gange. Ob es das Bewegungs- und Gewohnheitenprofil ist, welches mit Kreditkartennutzung erstellt werden kann, oder die einfache Bonus-paybackkarte von Marktkauf, Shell, Aral, Toom und wie sie alle heißen. Überall sind persönliche Daten hinterlegt, welche ein nahezu lückenloses Profil erstellen können. Der gläserne Menschexistiert bereits, da ist "Das Ende des freien Internets " nur ein weiteres Stück rechtsstaatlicher Kontrolle. Einige user hier sind doch aktiv dabei, ihre persönlichen Daten quasi frei Haus zu liefern, siehe Verkaufethread mit Links zu eigenen ebay-Auktionen. Viele sagen, ist doch egal wenn jeder xy mein Profil einsehen kann, aber selbst das ist, wenn auch freiwillig, eine Einladung zur Datenerfassung.

Ich für meinen Teil sehe jedenfalls die Bemühungen um ein pornofreies Internet als ein gutes Zeichen, egal welche Lobby dahintersteht oder die Entwürfe in Frage stellt. Der Kern der Geschichte ist, das möglichst keine KINDER mehr für solche kranken Menschen herhalten müssen, die sich soetwas reinziehen. Da ist mir fast jedes Mittel recht, wenn dies eingedämmt werden kann und Kinder geschützt werden. Das das kein Allheilmittel und nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, steht außer Frage, einen richtigen Ansatzpunkt gegen die Kinderschänder zu finden ist scheinbar nicht so einfach.


Blackbeast schrieb:
Fazit....die DDR erlebt im Westen ihre Auferstehung!!!!
Ist das Dein Ernst oder war das nur dahergesagt? Was hat die DDR mit Internetsperren zu tun? Spielst Du auf die Datenerfassung oder die Beschneidung der freien Meinungsäußerung an? Gab es soetwas etwa nicht in der Bundesrepublik? Der BND war kein bisschen besser als das Stasigesocks.
 
  • Das Ende des freien Internets Beitrag #5
Blackbeast

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bei der Aussage ging es darum das es in der ehemaligen DDR ja auch so war das wenn du dich einmal falsche geäußert hast die Stasi dich ein Lebenlang verfolgt oder kontrolliert hat ohne das du es bemerkt hast und im Prinzip als kriminell gegolten hast,das passiert heute nur alles im Internet!

Ich bin zwar Wessi aber mein Schwiegervater war früher Schlosser bei der NVA und hat das am eigenen Leib erlebt ohne es wirklich zu wissen,erst nach der Wende als er seine Stasiakte angefordert hat ist es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen!

Ich bin auch dafür das man die Kinderpornos aus dem Netz verschwinden denn ich habe selbst 2 Kinder,nur ist die absolute Netzkontrolle der völlig falsche Weg denn auch die Politiker wissen das sie damit nichts erreichen werden und unbescholtene Bürger zu kriminellen machen wenn sie versehentlich einen falschen Link öffnen,dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob du deinen Daten ins Netz stellst denn denen reicht deine IP-Adresse ,im Prinzip kannst du mit jedem Klick den du machst mit einem Bein ein Straftäter werden wenn die das so durchsetzen !
 
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Blackbeast schrieb:
bei der Aussage ging es darum das es in der ehemaligen DDR ja auch so war das wenn du dich einmal falsche geäußert hast die Stasi dich ein Lebenlang verfolgt oder kontrolliert hat ohne das du es bemerkt hast und im Prinzip als kriminell gegolten hast,
Naja, sooo dramatisch war es nicht :wink: .


Blackbeast schrieb:
Ich bin zwar Wessi aber mein Schwiegervater war früher Schlosser bei der NVA und hat das am eigenen Leib erlebt ohne es wirklich zu wissen,erst nach der Wende als er seine Stasiakte angefordert hat ist es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen!!
Ok, wenn Dein Schwiegervater Schlosser bei der NVA war, ist das eher denkbar, als im "normalen" Leben. Äußere Dich heute mal regimekritisch, wenn Du im Staatsdienst angestellt bist, das waren Schlosser bei der NVA ja sozusagen, das ist ebenso ungesund. Es gab auch durchaus kritische Beiträge in der Öffentlichkeit und im Berufsleben, ohne das gleich die Stasi vor Ort war und man lebenslang verfolgt wurde.

Blackbeast schrieb:
Ich bin auch dafür das man die Kinderpornos aus dem Netz verschwinden denn ich habe selbst 2 Kinder,nur ist die absolute Netzkontrolle der völlig falsche Weg denn auch die Politiker wissen das sie damit nichts erreichen werden und unbescholtene Bürger zu kriminellen machen wenn sie versehentlich einen falschen Link öffnen,dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob du deinen Daten ins Netz stellst denn denen reicht deine IP-Adresse ,im Prinzip kannst du mit jedem Klick den du machst mit einem Bein ein Straftäter werden wenn die das so durchsetzen !
Was anderes habe ich ja nicht befürwortet. Dann muß jeder einzelne eben noch mehr aufpassen, wo und was er anklickt. Fremde e-mails mit Links muß man nicht öffnen. Ich denke schon, das eine Selbstkontrolle durchaus Sinn macht, um nicht ins Ziel der Fahnder zu gelangen. Nicht umsonst sind gerade Suchwörter wie Sex & Co. die Anführer der Suchmaschinenhitlisten, das sollte jedem gesunden Menschenverstand ein wenig zu denken geben. Es ist leider so, das sich allerhand Schmutz und Abschaum im Netz tummelt.
Wenn alles nicht hilft, Netz abschalten ;-).
 
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Tom

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Passat-B6 schrieb:
Das ist doch nur die Spitze des Eisberges. Wenn Dich sowas wirklich stört, dann ist das reichlich spät. Die totale Datenerfassung ist doch schon längst im vollen Gange. Ob es das Bewegungs- und Gewohnheitenprofil ist, welches mit Kreditkartennutzung erstellt werden kann, oder die einfache Bonus-paybackkarte von Marktkauf, Shell, Aral, Toom und wie sie alle heißen. Überall sind persönliche Daten hinterlegt, welche ein nahezu lückenloses Profil erstellen können. Der gläserne Menschexistiert bereits, da ist "Das Ende des freien Internets " nur ein weiteres Stück rechtsstaatlicher Kontrolle. Einige user hier sind doch aktiv dabei, ihre persönlichen Daten quasi frei Haus zu liefern, siehe Verkaufethread mit Links zu eigenen ebay-Auktionen. Viele sagen, ist doch egal wenn jeder xy mein Profil einsehen kann, aber selbst das ist, wenn auch freiwillig, eine Einladung zur Datenerfassung.
Ich habe meine Zweifel ob du überhaupt alles gelesen hast was ich geschrieben habe. Ja, es ist viel Text, aber um zu verstehen was mein "Problem" ist, sollte man schon alles lesen.
Es geht mir hier nicht um die freiwillige Angabe von Persönlichen Daten bei irgendwelchen Bonusprogrammen, Social Communities oder ähnlichen. Darüber habe ich Kontrolle und kann dies nach eigenem Ermessen tun. Wem nicht klar ist, was mit seinen Daten bei Payback & Co. passiert, der sollte sich mal informieren. Und wem es egal ist - auch gut.
Doch dass der Staat nach Gutdünken des BKA Internetseiten sperren will, deren Sperrung auch nicht auf dem Rechtweg angefochten werden kann, dann habe ich damit ein Problem. Auch besteht mit dem neuen Gesetz keine Verplichtung einmal zensierte Seiten irgendwann zu überprüfen. Einmal schmutzig, immer schmutzig.

Passat-B6 schrieb:
Ich für meinen Teil sehe jedenfalls die Bemühungen um ein pornofreies Internet als ein gutes Zeichen, egal welche Lobby dahintersteht oder die Entwürfe in Frage stellt. Der Kern der Geschichte ist, das möglichst keine KINDER mehr für solche kranken Menschen herhalten müssen, die sich soetwas reinziehen. Da ist mir fast jedes Mittel recht, wenn dies eingedämmt werden kann und Kinder geschützt werden. Das das kein Allheilmittel und nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, steht außer Frage, einen richtigen Ansatzpunkt gegen die Kinderschänder zu finden ist scheinbar nicht so einfach.
Und ich dachte ich hatte Plausibel dargelegt, dass dieser Ganze Tumult nur heiße Luft ist. Keines der Argumente für die Einrichtung der Sperren ist haltbar. Eine effektive Verfolgung eines Großteils der Inhalte ist ohne Sperren möglich. Die Sperren sind zum Schutz der Kinder sogar eher kontraproduktiv, da einmal auf die Liste gesetzte Seiten "aus dem Sinn" sind - denn nach Auffassung der blauäugigen Politiker kann sie ja dann keiner mehr aufrufen. Das ist aber Falsch! Die Sperren lassen sich von jedem mit einem (halben) Gehirn innerhalb von (weniger als) 1 Minute umgehen (anderen DNS Server eintragen oder öffentlichen Proxy nutzen) und die Inhalte bleiben im Netz, anstatt verfolgt zu werden. Wie ist das besser? Wie schützt das vor Missbrauch an Kindern? Überleg doch bitte mal! Selbst Missbrauchsopfer sehen das so (siehe Links oben)!
Politiker können sagen was sie wollen um ihre politischen Ziele zu erreichen. Sie können lügen dass sich die Balken biegen und sind dafür nicht haftbar! Schutz vor Kindesmissbrauch ist aktuell eine der dicksten Lügen (von dem ganzen Gelaber um die Finanzkrise will ich hier garnicht anfangen), denn wie ich oben schon klar gemacht habe, kann niemand so naiv sein und alle Experten ignorieren mit dem Glauben "Das wird so was" ohne das eine andere Agenda dahinter steht.
Es wurde in der Vergangenheit gelogen und das ist jetzt nicht anders.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=bEFBfStAcnQ[/youtube]

Oder auch bei anderen:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=cvhHqsKgjv4[/youtube]

Und nun ist der Scheiß auch noch verabschiedet worden: http://www.heise.de/newsticker/Bundeska ... ung/136556
Bleibt nur zu hoffen, dass, wenn es durch den Bundesrat geht, das Verfassungsgericht diese gravierende Einschneidung der Grundrechte für unzulässig erklärt. Die Verfassungsbeschwerde wird da wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Und ich bin durchaus FÜR eine Verfolgung und Abschaltung von Kinderpronografischen Inhalten im Internet. Aber diese lässt sich mit den bisherigen rechtlichen Mitteln deutlich effektiver bewerkstelligen, da dort die Inhalte auch wirklich aus dem Netz entfernt werden, anstatt sie nur auf eine nette, kleine, geheime Liste zu setzen, die auch zahlreiche andere nicht-kinderpornografischen Inhalte indiziert und Millionen Bürger beim Zugriff auf die indizierten nicht-kinderpornografischen Inhalte kiminalisiert.
 
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meise

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Passat-B6 schrieb:
Blackbeast schrieb:
bei der Aussage ging es darum das es in der ehemaligen DDR ja auch so war das wenn du dich einmal falsche geäußert hast die Stasi dich ein Lebenlang verfolgt oder kontrolliert hat ohne das du es bemerkt hast und im Prinzip als kriminell gegolten hast,
Naja, sooo dramatisch war es nicht :wink: .

was bitte veranlasst Dich denn zu dieser äußerst verallgemeinernden Aussage??? :confuse:
 
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Tom

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Die Tinte auf dem Gesetzespapier ist noch nichtmal trocken, schon soll die Überwachung noch weiter ausgebaut werden:
http://www.heise.de/newsticker/Kinderpo ... ung/136769

Lügen und Kinderpornographie:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30186/1.html

Heuchelei auf Kosten missbrauchter Kinder:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30179/1.html

Schuldig, bis die Unschuld bewiesen ist:
http://mogis.wordpress.com/2009/04/23/a ... vermutung/

Ein kleiner Ansatz an das eigentliche Problem: Fehlender Ermittler & Gelder
http://www.heise.de/ct/Polizei-fehlt-Ru ... ung/136680
Doch ist es viel einfacher eine Pseudo-Sperre einzurichten. Das kostet kaum was extra (billiger als Kiminalbeamte und Experten zu Verfolgung der Täter) und lässt sich prima auch für Anderes wie z.B. dem Sperren weiterer "unliebsamer" Inhalte nutzen.
 
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glaub, jez machts echt mehr sinn ne rechtsschuts zu haben, da man wie erwähnt, auch unwissentlich bzw nur durchs anklicken eines unbekannten links zum "täter" werden kann
 
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Passat-B6 schrieb:
Blackbeast schrieb:
bei der Aussage ging es darum das es in der ehemaligen DDR ja auch so war das wenn du dich einmal falsche geäußert hast die Stasi dich ein Lebenlang verfolgt oder kontrolliert hat ohne das du es bemerkt hast und im Prinzip als kriminell gegolten hast,
Naja, sooo dramatisch war es nicht :wink: .

was bitte veranlasst Dich denn zu dieser äußerst verallgemeinernden Aussage??? :confuse:
Das war die Antwort auf die allgemeine Aussage, das man ein Leben lang verfolgt wurde, wenn man sich kritisch geäußert hat. Das stimmt so nicht. Es gab genügend Leute, die den Mund aufgemacht, ihre Meinung geäußert haben und nicht verfolgt wurden. Ich bin in dem System groß geworden und hatte einen parteilosen Physiklehrer, ja sowas gab es auch, der hat in schöner Regelmäßigkeit gegen das System gewettert und am Ende hatte er weder eine beschriebene Akte noch wurde er der Mittäterschaft bei der Stasi bezichtigt. Bei einem Klassentreffen nach der Wende hatte der besagte Lehrer "seine harmlose Akte" und den abschließenden Prüfbericht des Kultusministeriums dabei, weil es einige haltlose Vorwürfe gegen ihn gab. Allein das eine Beispiel zeigt, das nicht jeder verfolgt oder kotrolliert wurde, der den Mund aufgemacht hat. Gerade in Kleinstädten wurden nach der Wende Leute mit Unterstellungen geächtet, für die es keinerlei Beweise gab, plötzlich wußte jeder etwas von vermeindlichen Stasispitzeln zu berichten. Die, die wirklich bei dem Verein waren haben brav den Mund gehalten oder geleugnet etwas damit zu tun gehabt zu haben, bis eine Akte mit den belastenden Kontrollberichten aufgetaucht sind. Auch bei uns in er Familie und im nahen Umkreis gab es keine belastende Akten. Vieles wurde nach der Wende maßlos übertrieben und in der Luft zerrissen. Ich persönlich kenne niemanden, der Probleme mit der Stasi hatte, oder wegen irgendwelcher Äußerungen "ein Leben lang verfolgt" wurde und mein Freundes- Bekanntenkreis ist sehr groß. Ein korruptes Überwachungssystem löst ein anderes ab, so war es bisher überall und es wird sich nichts daran ändern. Ohne etwas schönreden oder herunterspielen zu wollen, es gab eben nicht nur Schlechtes im Osten. Wenn ich alleine an die unbeschwerte Kindheit zurückdenke und sehe was heute bereits in den unteren Schulklassen los ist, dann kann ich nur dankbar sein, meine Kindheit und Jugend in diesem Staat erleben zu dürfen. Hehe, ich schweife ab und werde OT. Das Thema ist fast einen eigenen Thread wert :wink: .
 
  • Das Ende des freien Internets Beitrag #12
Tom

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Die Überwachung zu Ostzeiten durch die Stasi war sicher nicht lückenlos, auch wenn den Leuten wahrscheinlich wenig entgangen ist.
Jetzt erfolgt aber eine generelle Überwachung mittels Technik (Vorratsdatenspeicherung) sowie die Abschaffung Verfassungsrechtlicher Grundrechte in einem eigentlich freien Rechtsstaat, der eigentlich nichts mit der Diktatur des DDR-Regiemes gemeinsam haben sollte.

Um zum Thema zurückzukommen: Wie leicht stößt denn der "unbescholdene Gelegenheitstäter" im Internet wirklich auf die bösen Kinderpornos?
Hier hat mal jemand den Test gemacht: http://info.kopp-verlag.de/news/auf-por ... m-www.html Das Ergebnis? Eine Überraschung?! Urteilt selbst...
 
  • Das Ende des freien Internets Beitrag #13
meise

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Passat-B6 schrieb:
Das war die Antwort auf die allgemeine Aussage, das man ein Leben lang verfolgt wurde...

ah, ok.
Du mußt aber schon zugeben, dass Du Deine persönlichen Erfahrungen durch Deinen Aussagen verallgemeinerst, oder? :wink:
Sicherlich sollte man die ganze Sache stets differnziert betrachten. Auch ich bin in dem System aufgewachsen und hatte bis auf ein paar Kleinigkeiten ebenfalls nichts auszustehen.
Kenne das aber auch anders (auch aus dem direkten Umfeld), von daher meine Frage.
Sollte aber hier nicht zu ausführlich diskutiert werden, da ja eigentlich schon wieder OT...

Zum eigentlichen Thema kann ich nur sagen: wehret den Anfängen. Wenn diese Lawine erstmal ins Rollen kommt, wird es für Otto Normalverbraucher sehr schnell sehr undurchsichtig.
Und wenn man einmal im "Raster" ist, kommt man sicher nur schwer wieder raus.
 
  • Das Ende des freien Internets Beitrag #14
Tom

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Wenn ihr aktiv etwas unternehmen möchtet, könnt ihr online die Petition gegen diese unsinnigen Netzsperren mitzeichnen:
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=3860



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